Schreibblockaden und wie sie zu lösen sind …

Sich neuen Herausforderungen zu stellen und gleich danach nicht zu denken, das schaffe ich niemals, das ist viel zu schlecht, aber andere sind doch besser – das ist nicht immer leicht. Aber das ist okay. So geht es mir auch. Der heutige Post soll euch zeigen, dass ihr mit Selbstzweifeln und Schreibblockaden nicht allein seid.

Ich muss sagen, dass Schreibblockaden (zumindest in meinem Fall) mit Selbstzweifeln verbunden sind. Wäre ich der Überzeugung, dass alles, was ich schreibe, super ist, hätte ich vermutlich keine Schreibblockaden mehr … aber sind wir mal ehrlich, wer denkt das schon über sich? Ja, stimmt – einige. 😅 Ich aber nicht.

Vorweg kann ich euch sagen, dass es bestimmte Tools gibt, die mir immer helfen, wenn ich gar keine Ahnung habe, was ich überhaupt schreiben soll. Wenn jedes Wort, das auf dem „Papier“ landet, gleich danach gelöscht wird, weil einfach alles schlecht ist. Am meisten hilft mir tatsächlich Musik. Viele lesen Bücher, wenn sie nicht weiterkommen, mir hilft das in solchen Situationen aber nicht immer, weil ich dann gleich damit weitermache, dass ich mich mit lektorierten Texten von erfahrenen Autoren*innen vergleiche … Autoren*innen, die besser sind. Die erfolgreicher sind. Die einfach alles sind, was man selbst noch nicht ist – und das hilft mir leider nicht, wenn ich ohnehin schon in einem schriftstellerischen Tief hocke.

Dennoch gibt es Tage, an denen ich genau das brauche: andere Geschichte. Sei es in Form von Büchern, Serien, Filmen oder seit Neuestem die App Calm.

Vergleiche dich nicht mit erfahrenen Autoren*innen oder lektorierten Büchern!

Nachdem ich 2016 mein Studium abgeschlossen habe, stand für mich fest, dass ich ein Buch schreiben möchte, das Leserherzen im Sturm erobern soll. Schon während des Studiums habe ich immer wieder Geschichten in meine Booklets eingebaut. Ich muss zugeben, das kann nicht jeder während seines Studiums machen, da ich allerdings Modedesign studiert habe, konnte ich mich sehr kreativ entfalten und daher auch schon ein wenig meine Liebe zum Schreiben ausüben. Na ja, lange Rede kurzer Sinn: Ich hatte keine Ahnung, wie man ein Buch schreibt oder worauf man achten muss. Also habe ich einfach angefangen. Ich habe einen Satz nach dem anderen geschrieben, ohne mir vorher Gedanken zum Exposé, Handlungsabriss oder sonstigen Schritten zu machen, die einem die weitere Arbeit an einem Buch definitiv erleichtern.

Wie ihr euch vermutlich denken könnt, ist der erste Versuch mächtig nach hinten losgegangen. 😅

Ich habe mich mit anderen Büchern verglichen, mit Autoren*innen, die bereits mit Lektoren*innen zusammengearbeitet haben. Die einfach besser waren als ich. Wie hätte es auch anders sein können, schließlich wussten sie, was sie taten und bekamen dabei auch noch Hilfe von Leuten, die sich in der Buchbranche auskennen. Na, denkt ihr auch manchmal so? Lasst mich euch eines sagen: Das ist absoluter Schwachsinn! Auch die erfahrenen Autoren*innen haben Probleme, Ängste und Selbstzweifel. Natürlich habe ich an all das nicht gedacht, als ich deren Bücher gelesen habe und mir sagte: „So gut wirst du niemals sein, Dunja.“ 

Ehrlich, lasst das! Das macht euch nur fertig und es ist totaler Quatsch. Zwischen Anfang und Ende liegen unendliche viele Steps und jedem passieren Fehler … das ist völlig normal. Wenn man das fertige Buch in den Händen hält, weiß man nicht, wie oft es davor überarbeitet wurde oder ob der Text davor ein ganz anderer war. Es ist unwichtig, wie die anderen sind oder was sie schreiben. Nutzt es für euch als Inspiration, lernt daraus, wie andere Geschichten erzählen, aber vergleicht euch niemals mit ihnen. Ihr dürft eure eigenen Geschichten erzählen!

Wenn ihr allein das schon versucht, zu lassen, verspreche ich euch, werden eure Schreibblockaden immer weniger. Ich merke förmlich, wie „gut“ ich schreibe, wenn ich mir keine Gedanken darum mache, ob es gut oder gar perfekt ist. Wenn ich einfach nur niederschreibe, was mir in den Kopf kommt, oder was mir die Protas aufzwingen. 😅

Nicht aufgeben!

Das war so ein tolles Gefühl, als ich mein erstes Buch „fertig“ geschrieben hatte, und dann kam ein unendlicher Dschungel aus Überarbeitungsrunden, Verwerfungen und kompletten Neustarts. Ich weiß nicht, wie oft ich meinen Debütroman Behind my Past bis zur Veröffentlichung neu geschrieben habe, aber es war definitiv oft genug, um für mich zu beschließen, dass ich nie wieder einen Roman so angehen werde. Planlos und einfach drauf los. Auch das mag für viele der richtige Weg sein, nur für mich ist er das nicht. Es fällt mir leichter, mich in meine Protagonisten hineinzuversetzen, wenn ich ihre Umgebung, ihr Leben, ihre Gewohnheiten und ihre Stärken und Schwächen kenne. Ich muss nicht jedes Kapitel bis zum letzten Satz durchgeplant haben, aber ich brauche ein Gerüst, das meinen gesamten Handlungsverlauf vorantreibt. Aber auch das ist bei jedem anders. Ich habe jedenfalls gemerkt, je mehr ich meine Storys plane, desto sicherer fühle ich mich und umso weniger kommen Schreibblockaden auf.

Es gibt kein richtig oder falsch!

Habt ihr euch auch schon gedacht, ich muss das so und so machen, um nachher eine richtig gute Geschichte in den Händen zu halten? Ich denke, dass sich das schon viele an einem gewissen Punkt des Schreibens gedacht haben, aber glaubt mir, es ist nur wichtig, dass ihr euch mit eurer Arbeitsweise wohlfühlt. Es ist unwichtig, wie andere schreiben, was bringt euch das schon, wenn es nicht der Weg ist, den ihr gehen wollt oder müsst? Glaubt nicht, dass ich so von Anfang an gedacht habe, ich vergleiche mich heute noch mit anderen und deren Arbeitsweisen, nur um am Ende wieder feststellen zu müssen, dass das nicht zu mir passt. Und was ist dann? Richtig! Ich habe eine Schreibblockade. Ja, ihr habt richtig gelesen. Ich halte mich selbst nicht so richtig an meine eigenen Ratschläge. 😅

Aber auch das ist okay, schließlich ist es doch schon gut, wenn wir uns ständig selbst daran erinnern, oder was meint ihr? Seine eigene Erzählstimme zu finden, gelingt nicht jedem auf Anhieb. Gerade dafür ist es gut, viel zu lesen. Wenn ihr schreiben wollt und nicht wisst, wie, dann analysiert eure Lieblingsbücher und lasst euch davon inspirieren. Aber zwingt euch nicht deren Stil auf oder vergleicht euch mit ihnen, das blockiert einen nur.

Denkt dran, es sind nur Buchstaben auf einem “Stück Papier”, die jederzeit gelöscht werden können!

Es ist wichtig, dass ihr das schreibt, was euch auf der Seele brennt, wofür euer Herz schlägt. Schreibt niemals etwas anderes und lasst euch nicht davon entmutigen, dass andere vermeintlich besser sind oder nicht jeder eure Geschichte toll findet. Ihr werdet niemals allen gefallen und das ist auch völlig okay. Am Ende müsst nur ihr damit zufrieden sein. Das ist es, was eure Blockaden löst. Klar, es gibt Tage, an denen gelingt einem einfach nichts, aber stresst euch deswegen nicht. Solche Momente muss es auch geben. Genauso werden wieder Tage kommen, an denen ihr nur so vor Kreativität sprudelt und ein Wort nach dem anderen niederschreibt.

Gebt nicht sofort auf, wenn es nicht gleich so ist, wie ihr es euch gewünscht habt. Kämpft für eure Träume, jede*r andere große Autor*in hat genauso angefangen. Jeder hat Blockaden und mit Dingen zu kämpfen, die einem beim Schreiben vielleicht bremsen oder einhängen. Wichtig ist nur, dass ihr lernt, damit umzugehen. Lasst diese Momente zu und versucht euch, mit Dingen abzulenken, die euch runterholen. Macht Musik an, lest ein Buch oder schaut euch eine Serie an. Geht raus, macht einen Spaziergang und bekommt den Kopf frei.

Dann setzt euch hin und schreibt. Schreibt so viel, ihr könnt. Egal, ob es im ersten Augenblick gut oder schlecht ist. Man kann es jederzeit überarbeiten oder löschen. Wichtig ist, dass ihr dranbleibt und weitermacht.

Nicht aufgeben, niemals!

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